• Der Apollofalter •
Parnassius apollo
Kann man den Apollofalter „König der Tagfalter“ nennen? Etwas Majestätisches hat seine Erscheinung durchaus. Wohl jeder Schmetterlingsliebhaber nimmt weite Anreisen und längere Wanderungen gern in Kauf, um ihm einmal zu begegnen. Und der Atem stockt, wenn sich der streng geschützte Falter dann tatsächlich zeigt. Groß, wunderschön und auffällig gezeichnet und mit einem ruhigen, fast gaukelnden, erstaunlich gleichgültig gegenüber Gefahren wirkenden und fast schon unbeholfenen Flug. Sein Reiz wird dadurch gesteigert, dass er extrem selten geworden ist, inzwischen vom Aussterben bedroht und seit Ende des vorletzten Jahrhunderts viele seiner früheren Vorkommen in Deutschland verloren hat. Nur noch in drei südlichen Bundesländern ist er zu beobachten, in Mittelgebirgen und am deutschen Alpenrand und auch dort muss man ihn lange suchen.
Sein Lebensraum sind felsige und zugleich blumenreiche, magere Hangwiesen, auch felsige Hänge an Weinbergen, wo die Wirtspflanze seiner Raupe gedeiht: die Weiße Fetthenne. An ihr legt das Weibchen im Juli/August die Eier ab; die Raupen überwintern in den Eihüllen, schlüpfen Anfang März und verpuppen sich im Mai/Juni. Nach zweimonatiger Puppenruhe schlüpft der Falter und fliegt von Anfang Juli bis Mitte August. Die längste Zeit des Jahres verbringt die Art also als Ei, immerhin dreieinhalb Monate braucht die Raupe dann noch um auszuwachsen; dem Falter verbleiben gerade mal sechs Wochen um sich fortzupflanzen. So selten geworden ist er insbesondere durch menschliche Einflüsse: die vormals mageren Standorte sind eutrophiert und z.T. auch mit Pestiziden vergiftet worden oder werden nicht mehr beweidet.
Was könnte ihm also an etlichen Vorkommen im letzten Moment noch helfen? Die Erhaltung und Entwicklung großflächiger und vollsonniger Fels- und Gesteinshalden, an denen sich die Weiße Fetthenne ungestört entwickeln kann. Hoffen wir, dass es gelingen möge!