• Der Distelfalter •
Vanessa cardui
Ein willkommener massenhafter Einwanderer mit afrikanischem Migrationshintergrund. Keine Tagfalterart wird in manchen Jahren so häufig bei uns wie der Distelfalter. Dabei stammt er überwiegend aus der Sahelzone südlich der Sahara und wandert jedes Jahr in unterschiedlicher Anzahl nach Norden, wenn es in seiner Heimat zu heiß und trocken wird und seine Raupen kein Futter mehr finden würden.
Alle paar Jahre – zuletzt 2009 und 2019 – waren es mehrere hundert Millionen Individuen – so viele es wie von allen anderen Tagfalterarten bei uns zusammengerechnet nachweislich gab. Was für eine Leistung für so ein kleines Insekt – über die Sahara und das Mittelmeer zu fliegen, dann durch Italien bis zu den Südalpen! Dort legen die Falter Eier und sterben. Die Nachkommen (2. Generation) wandern dann nach Mitteleuropa und erfreuen uns mit ihrem Erscheinen, gründen dabei die 3. Generation, die im Herbst – soweit sie bis dahin überlebt hat – nach Afrika zurückfliegt. Einzelne Exemplare der 2. Generation schaffen es bis nach Island! Überwintern kann er bei uns nicht.