• Der Goldene Scheckenfalter •
Euphydryas aurinia
Der Goldene Scheckenfalter ist in den letzten Jahren zu einiger Berühmtheit gelangt. In vielen Bundesländern steht er ganz oben auf der Roten Liste der vom Aussterben unmittelbar bedrohten Arten. Und zumindest dort, wo Wiederansiedlungsprogramme laufen und gelaufen sind, berichten die Zeitungen auf den Titelseiten von dem hübschen, recht kleinen Falter. Was lässt ihn denn so gefährdet sein? Es ist seine besondere Lebensweise; er fliegt nur etwa zwei bis drei Wochen etwa ab Mitte/Ende Mai, bis das Weibchen die Eier abgelegt hat. Dann entsteht in den Eiern die ganz langsam nächste Generation: die kleinen Räupchen schlüpfen und spinnen gemeinsam ein Gespinst, das sie gegen Fressfeinde schützt.
Sie fressen und wachsen aber kaum, sondern spinnen sich im Herbst erneut ein und überwintern klein im Gespinst in Bodennähe, bevor sie im zeitigen Frühjahr erwachen und jetzt wirklich zu fressen beginnen. Nach der Verpuppung – wiederum ab Mitte Mai schlüpften die neuen Schmetterlinge. Und zwar immer noch auf derselben Wiese, auf der auch die Elterngeneration geflogen ist. Denn sein Geheimnis ist dies: die Raupe des Falters frisst und entwickelt sich nur auf Gemeinem Teufelsabbiss. Kann dieser gedeihen, mag es auch dem Schmetterling noch gut gehen. Wird er aber weniger oder verschwindet, stirbt die Falterart aus. So wie in Schleswig-Holstein, wo er seit den 90er Jahren vollständig ausgestorben war und wo er jetzt mit viel Aufwand, Liebe und Kosten auf ausgesuchten Standorten wiederangesiedelt wurde, nachdem zuvor dort die Wirtspflanze seiner Raupe vermehrt worden war.